„Geschickt und sicher auf dem Rad!“

Radfahrtraining in der Erich Kästner Realschule Plus, Ransbach-Baumbach

Die Vorsichtsmaßnahmen wegen der aktuellen Pandemie-Lage haben die Verkehrssicherheitsarbeit in Schulen derzeit ausgebremst. Externe Partner können ihre Angebote kaum in die Schulen bringen. Deshalb sind wir froh, gemeinsam mit der Deutschen Verkehrswacht ein Projekt anzuschieben, dass in den Schulalltag integriert und von Lehrkräften umgesetzt werden kann.

„Geschickt und sicher auf dem Rad!“ startet als Pilotprojekt in sechs Bundesländern. In Rheinland-Pfalz werden Schulen in Kaiserslautern, Koblenz, Mainz, Pirmasens und Ransbach-Baumbach mit Fahrrädern, Parcoursmaterialien und einer Handreichung ausgestattet, um Erfahrungen zu sammeln für das Projekt, das nach Möglichkeit in Zukunft flächendeckend angeboten werden soll.

Indoor in der Erich Kästner Realschule Plus, Ransbach-Baumbach

Outdoor im Heinrich-Heine-Gymnasium, Kaiserslautern

Ausgangslage

Nach der Grundschule wechseln die meisten Schüler*innen in eine weiterführende Schule und müssen dafür einen neuen, häufig längeren Schulweg in Kauf nehmen. Zahlreiche Jugendliche nutzen dafür das Fahrrad. Durch die Radfahrausbildung in der Grundschule kennen sie Verkehrsregeln und wissen, wie wichtig rücksichtsvolles und umsichtiges Verhalten ist.

Dennoch hat ein längerer Schulweg auch mehr Gefährdungssituationen: Die Jugendlichen halten sich länger im Verkehr auf, sie begegnen einem größeren Verkehrsaufkommen und neue infrastrukturelle Bedingungen müssen bewältigt werden. Die Anforderungen an ein verantwortungsvolles Verhalten im Verkehr kollidieren mit pubertärem Benehmen, nämlich höhere Risikobereitschaft, Sich-ausprobieren-wollen und Imponiergehabe in der Gruppe. Das Fahrrad verleiht dabei „Freiheit“, die ausgekostet werden möchte.

Die negativen Folgen beschreibt ein Forschungsbericht der Unfallforschung der Versicherer (UDV): Fast jeder zweite Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren verunglückt mit dem Rad im Straßenverkehr. Daher hat die UDV ein Radfahrtraining für die Sekundarstufe I entwickelt, das bereits erfolgreich an einer Mittelschule erprobt wurde. Mit Hilfe der DVW und einer Reihe von Landesverkehrswachten wird es nun an ausgewählten Schulen in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in der Praxis ausprobiert.

Gemeinsames Engagement

Diese Pilotphase wird ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung von Fundación Mapfre. Die international tätige Stiftung ist maßgeblich in Spanien und Lateinamerika, zunehmend aber auch in Europa im Bereich Verkehrserziehung und Unfallprävention aktiv. In Deutschland engagiert sie sich gemeinsam mit der DVW. Das gemeinsame Projekt trägt den Titel „Geschickt und sicher auf dem Rad! 10 Fahrradparcours für das Radfahrtraining in der Sekundarstufe I“.

Entwickelt wurde ein Lehrerheft mit den 10 Radfahr-Parcours (Trainingseinheiten) der UDV; ein Ablaufplan und Durchführungshinweise, ebenso Variationen zu jeder Trainingseinheit, ermöglichen es Lehrer*innen an Sekundarstufen, ihren Nachmittags- oder Sportunterricht zu gestalten – mit Sport, Spiel und Wettkampf-Aufgaben verspricht der Unterricht Spaß und Erfolg.