70 Jahre „Schülerlotsen“

Am 14. Januar 1953 führte der Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm den Schülerlotsendienst in der Bundesrepublik ein und gab damit den Startschuss für eines der erfolgreichsten Projekte der ehrenamtlichen Verkehrssicherheitsarbeit. 70 Jahre später sichern bundesweit etwa 50.000 Verkehrshelfer gefährliche Übergänge im Umfeld von Schulen und verhindern damit wirksam schwere Unfälle. Seit den Anfängen betreut die Deutsche Verkehrswacht e.V. (DVW) das Schülerlotsen-Projekt und kümmert sich heute um die Ausstattung und unterstützt bei der Ausbildung.

DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig: “Schülerlotsen verdienen Dank und großen Respekt für ihr tägliches Engagement. Noch nie gab es einen schweren oder tödlichen Unfall an Übergängen, die von Verkehrshelfern gesichert werden. Das ist eine beeindruckende Bilanz.”

Übergreifende Zusammenarbeit

Um Schülerlotsen bzw. Verkehrshelfer einzusetzen, müssen verschiedene Akteure zusammenarbeiten. Die Initiative geht meist von den Schulen und den Eltern aus, die einen Bedarf feststellen und sich oft mit Verkehrswacht, Polizei und zuständigen Verwaltungsbehörden abstimmen.

Verkehrszeichen Schülerlotsen Verkehrshelfer Zeichen 356 Stvo 1992 Gemeinfrei

Die Lotsen werden durch die Polizei ausgebildet und in der ersten Zeit begleitet. Immer öfter unterstützen auch Eltern oder Großeltern als Verkehrshelfer die Schulwegsicherung.

Mehr Verkehr und „Elterntaxis“

Die Aufgaben der Schülerlotsinnen und -Lotsen haben sich nicht wesentlich verändert. Allerdings sind die Anforderungen gestiegen. So hat sich das Verkehrsaufkommen enorm erhöht. Während 1953 zur bundesweiten Einführung der Schülerlotsen etwas mehr als 1 Mio. PKW gemeldet waren, hat sich deren Zahl in den 60er-Jahren bereits verzehnfacht. Heute fahren mehr als 48 Mio. PKW in Deutschland. Besonders in den Städten ist die Lage angespannt. Hinzu kommt, dass viele Eltern ihre Kinder den Schulweg nicht mehr allein bestreiten lassen, sondern den Nachwuchs mit dem Auto bringen. Die sogenannten Elterntaxis sorgen dabei vor vielen Schulen jeden Morgen für ein gefährliches Verkehrschaos.
(Initiative in Rheinland-Pfalz gegen das Elterntaxi.)

Verkehrserziehung und Schulwegtraining

Kinder sollten früh lernen, wie sie sich selbstständig und sicher im Straßenverkehr bewegen. Dafür muss die Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung bestenfalls schon in der Kita beispielsweise mit gezieltem Bewegungstraining beginnen und sich bis in die Schule fortsetzen.
(Text: Deutsche Verkehrswacht)

Deshalb unterstützen wir in Rheinland-Pfalz flächendeckend Kitas und Eltern mit dem kostenfreien Medienset “Sicher zur Schule”.