37.000 “Neue” auf der Straße

Anfang September werden sich in Rheinland-Pfalz ca. 37.000 Kinder zum ersten Mal auf den Schulweg machen. Mit 5 Meter breiten Spannbändern machen viele Gemeinden darauf aufmerksam. Die Landesverkehrswacht unterstützt die Gemeinden mit einem Zuschuss.

In Kitas und im Elternhaus haben sich die Kinder darauf vorbereitet, selbständig den Schulweg zu bewältigen. Aber Sie brauchen auch die besondere Aufmerksamkeit und Rücksicht der anderen Verkehrsteilnehmer, denn Kinder sehen und hören anders:

  • Entfernungen einschätzen ist für Kinder extrem schwierig. Ihr Tiefenschärfesehen ist erst mit 9 Jahren entwickelt.
  • Geschwindigkeiten zu beurteilen, fällt ihnen sehr schwer. Die Fähigkeit, zwischen schnell und langsam zu unterscheiden, entwickelt sich nur schrittweise und ist auch mit 14 Jahren noch nicht abgeschlossen. Entsprechend unpräzise schätzen Kinder Bremswege ein.
  • Erst mit 7 Jahren können Kinder wirklich zwischen „rechts“ und „links“ unterscheiden.
  • Sie sehen wie durch Scheuklappen: Was Erwachsene im Augenwinkel irgendwie noch mitbekommen, sehen Kinder nicht. Ihr Blickfeld ist deutlich enger. Gefahren sehen sie oft sehr spät.
  • Aufgrund ihrer Größe ist Kindern häufig die Sicht versperrt (Autos, Hecken usw.).
  • Jüngere Kinder sehen nur aus ihrer Perspektive. Was sie nicht sehen, existiert für sie nicht. Erst ab ca. 9 Jahren entwickeln sie ein Bewusstsein für Positionen und Perspektiven.
  • Kinder sehen langsamer als Erwachsene, sie brauchen länger, um Sinneseindrücke zu verarbeiten.
  • Aus den vielen Geräuschen um sie herum können Kinder die wichtigen oft nicht herausfiltern.
  • Eindrücke, Reize und Stimmungen führen dazu, dass ein Kind nicht „hört“. Ein kleiner Hund zieht die ganze Aufmerksamkeit auf sich.
  • Schüler können mit 6 oder 7 Jahren noch nicht erkennen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Sie hören das Klingeln oder Hupen, können aber nicht lokalisieren, von wo die Gefahr naht. Besonders schwer tun sie sich mit Geräuschen aus seitlicher Richtung.